Seitdem China das Nationale Sicherheitsgesetz in Hongkong eingeführt hat, herrschen Angst und Unsicherheit in der Stadt. Die Freiheit der Menschen wird zunehmend eingeschränkt, doch die Proteste in der Vergangenheit zeigten deutlich: Millionen Hongkonger und Hongkongerinnen lehnen das kommunistische China ab. Sie wollen Demokratie und Freiheit.
Mit den „Hong Kong Diaries“ werfen 17 junge Journalistinnen und Journalisten aus Deutschland einen Blick auf die Demokratiebewegung. Dem Team ist es gelungen, acht Menschen aus Hongkong dafür zu gewinnen, zwei Wochen ihres Lebens detailliert festzuhalten – stets in der Gefahr, verhaftet zu werden. Individuell beantworten sie die Frage: Wie fühlt es sich an, Freiheit zu verlieren? In einem Dokumentarfilm lernen Sie vier von ihnen gemeinsam kennen. Weiter unten finden Sie die multimedialen Tagebücher von allen acht Protagonisten. Aber zunächst bietet eine interaktive Karte einen Überblick über die Proteste.
Aktivist
Owen
Er war ein gewöhnlicher Student, heute wird er von der chinesischen Regierung beschattet: der 23 Jahre alte Owen Chow gilt als inoffizieller Pressesprecher zwölf auf dem chinesischen Festland gefangener Hongkonger. Eine Aufgabe, die ihn selbst ins Gefängnis bringen könnte.
Journalistin
Irene
Irene ist Journalistin. Hongkong ist zwar ihre Heimatstadt, aufgewachsen ist sie aber in Großbritannien. Sie schreibt Meinungsstücke über ihre Generation, geht gerne in Gay Bars und gehört zur privilegierten, westlichen Bubble. Während viele junge Hongkonger in ihrem Alter auf der Straße protestieren, hat sie die Hoffnung in die Politik aufgegeben. Gewalt lehnt sie strikt ab. Doch die Angst um ihre Heimatstadt bleibt.
Kampagnen-Manager
Johnson
Johnson ist ein rastloser Botschafter. Leidenschaftlich, aber weise kämpft er als Menschenrechtsaktivist gegen die sterbende Demokratie in seiner Heimatstadt. Konflikte mit seinem pro-chinesischen Vater und Freunde, die wegen Aktivismus im Gefängnis sitzen belasten ihn, schmälern aber nicht seinen Kampfgeist.
Politikerin
Clara
Clara Cheung ist eine Lokalpolitikerin im Bezirk Wan Chai in Hong Kong. Die Mutter von zwei Töchtern wurde letztes Jahr gewählt, als das demokratische Lager erstmals die Mehrheit in den lokalen Parlamenten errang. Sie ist außerdem Künstlerin und kämpft leidenschaftlich für die Freiheit in Hongkong.
Student
Toby
Toby ist Student, Aktivist und blutjung. Weil er Repressalien fürchtet, möchte er weder sein Alter preisgeben noch sein Gesicht zeigen. Denn was es bedeutet, in einem Unrechtsstaat zu leben, musste er bereits am eigenen Leib erfahren.
Aktivistin
Rebel
Rebel ist eine anonyme Aktivistin in der Demokratiebewegung in Hongkong. Sie nimmt an sovielen Protesten teil wie möglich, auch nach dem Inkrafttreten des Nationalen Sicherheitsgesetzes. In ihrem Berufsleben arbeitet sie mit Menschen mit Behinderungen. Rebel sagt, sie wird kämpfen, bis sie stirbt.
Bezirksrat
Sam
Sam Cheung ist ein prodemokratischer Bezirksrat in Tuen Mun, einem Vorort von Hongkong. Dort lebt er mit seiner Frau und seiner Familie. Er fühlt sich den Menschen in seinem Bezirk tief verbunden und arbeitet jeden Tag hart für sie. Für seine Arbeit drohen ihm Repressionen durch die Regierung.
Künstler
Kacey
Kacey Wong verschrieb sich der visuellen Kunst: Praktisch, theoretisch oder aktivistisch – und für den 1970 geborenen Hongkonger bedeutet das in den letzten Jahren vor allem eines: Wie fühlt es sich an, in einer unsteten Heimat zu leben? Wie ästhetisiert man einen Widerstand, wie die Angst, wie die Hoffnung? In seinem Diary lässt er uns daran teilhaben.